Tag der Befreiung!

Zölle sind wohl der dümmste Teil von Trumps Agenda. Gewiss, das Ziel ist durchaus verständlich, aber die von ihm gewählten Instrumente sind es nicht. Der effektivste Weg, die US-amerikanische Fertigungsindustrie wiederzubeleben, liegt vermutlich in gezielten Investitionen und Subventionen. Es geht nicht darum, das System zu zerstören, sondern es strategisch zu nutzen — man nehme sich ein Beispiel an den Chinesen.

Es besteht kein Zweifel daran, dass die gestrige Ankündigung eine Katastrophe war. Die gegenseitigen Zölle gingen weit über das hinaus, was die Weltwirtschaft verkraften kann, ohne eine Rezession auszulösen. Die eigentliche Frage ist, ob Trump dies als Verhandlungstaktik nutzen möchte oder ob er es ernst meint. In der Vergangenheit ist er stets zwei Schritte vor und einen zurück gegangen — zunächst übertreibend, um die Gegenseite zu einem Abkommen zu drängen, das vorübergehend Erleichterung bringt, und dabei verschleiernd, dass das neue Gleichgewicht wesentlich schlechter ist als zuvor.

Diese Hoffnung auf einen schnellen Deal ist der einzige Grund, warum sich die Märkte bisher so gut halten. Der Ausverkauf verlief bisher recht geordnet. Wie erkennt man, wenn die Situation wirklich eskaliert?

Meiner Meinung nach wird es offensichtlich, wenn eine Liquiditätskrise erzwungene Veräußerungen auslöst. Dies werden Sie leicht erkennen, wenn der Dollar zu steigen beginnt, während die Aktienkurse weiter fallen. Ich habe dieses Szenario in einem kürzlich erschienenen Artikel erläutert.

Aber was ist mit den guten Nachrichten?

Alle konzentrieren sich darauf, wie unklug die Zölle strukturiert sind. Anstatt logischer Berechnungen hat die Trump-Administration die Zölle basierend auf dem Handelsdefizit jedes Landes geteilt durch dessen Exporte in die USA festgelegt. Anstatt sich darüber zu beschweren, wie unfair dies ist, sollten die Menschen erkennen, dass dies eine Lösung erleichtert. Es bedarf keiner neuen Gesetzgebung oder langwieriger Verhandlungen mit inländischen Wirtschaftslobbys oder Gewerkschaften. Man muss lediglich das Handelsdefizit mit den USA beseitigen, indem man mehr US-Waren erwirbt, wie beispielsweise Waffen oder Energie. Die Zollstruktur zeigt deutlich, worauf Trump wirklich abzielt — erinnern Sie sich an seinen Vertrag mit China in der ersten Amtszeit. Obwohl dies nicht für alle Länder praktikabel ist, bietet es einen klaren Weg nach vorn.

Trotz des Konsenses über die Unberechenbarkeit des Marktes aufgrund von Trump ist dies tatsächlich nicht der Fall. Die Daten funktionieren weiterhin bemerkenswert gut, was eine äußerst positive Nachricht ist. Beispielsweise haben wir in unserem Quarterly Macro Outlook am vergangenen Wochenende von Panik abgeraten, und in der Tat stieg der S&P 500 anschließend um 200 Punkte.

Allerdings habe ich Sie auf X gewarnt, dass die Daten den Aufschwung nicht bestätigten.

Wir hoffen, dass Ihnen dies geholfen hat, größere Verluste zu vermeiden. Der Markt bleibt vorhersehbar, und das ist hervorragend.

Ich bin mir nicht sicher, was als Nächstes kommt, da ich es vorziehe, vor einer Entscheidung auf Daten zu warten. Es scheint jedoch wenig zu geben, was den derzeitigen Ausverkauf bremsen könnte, wobei die erste Unterstützung bei 5400 und die bedeutende bei etwa 5200 für den S&P 500 liegt. Diese Information hat jedoch wenig Wert, da ein 5-jähriges Kind mit einem Buntstift dies ebenfalls ermitteln könnte.

Angesichts des negativen Momentums ist es eine schlechte Strategie, ein fallendes Messer aufzufangen. Ich werde persönlich weiterhin an meiner Strategie festhalten und auf eine Datenbestätigung warten, bevor ich eine Long-Position eingehe.

Premium-Nutzer erhalten eine spezielle E-Mail-Benachrichtigung, falls die Daten und meine Modelle ein solches Signal produzieren.